Bahnhofstraße 8, Syker Straße 11, und die Kirchstraße 15 sind ganz normale Adressen in Bassum. An diesen Häusern gehen viele Bassumer alltäglich vorbei. Eine kleine Messingtafel lässt jedoch viele innehalten vor den Häusern. Sie stolpern über einen Stolperstein. Diese zeigen ihnen, dass Bewohnern dieser Häuser großes Unrecht und Leid angetan wurde.

Die Stolpersteine sind im Sinne des Künstlers Gunter Demnigs "Ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus am Leben erhält." (stolpersteine.com). Herr Demnig hat das Gedenkprojekt Stolpersteine 1993 ins Leben gerufen.
Seit dem 01.12.2009 liegen in Bassum vier Stolpersteine für Opfer des NS-Terrors. Eine ca. 10x10 cm große Messingtafel wurde damals vor den letzten freiwillig gewählten Wohnort der Opfer in das Straßenpflaster eingelassen.
Am 09.09. (Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938) gedenken wir Jusos jedes Jahr allen Opfern des NS-Terrors. Stellvertretend legen wir Rosen auf die Stolpersteine in Bassum nieder sowie an die Gedenktafel am Rathaus. Mit diesen Rosen wollen wir zeigen, dass wir die Opfer nicht vergessen haben.
Gerade die Stolpersteine zeigen uns doch, wie wahnwitzig und alltäglich der Nazi-Terror war. Es wurden Menschen aus unser Mitte verfolgt und getötet. Wir hoffen die Stolpersteine dienen uns als Mahnung, dass wir dies nicht nochmals zulassen dürfen und nicht weggucken dürfen, wenn Unrecht und Gewalt angetan wird.

Momentan liegen in Bassum für folgende Opfer ein Stolperstein:
Helmut Rosenberg, Bahnhofstraße 8
Josefine und Leopold Baehr, Syker Straße 11 (alle drei waren jüdischen Glaubens)
Wilhelm Bonhorst, Kirchstraße 15 (Euthanasieopfer)

Wir Jusos werden uns auch in den nächsten Jahren dafür einsetzen, dass die Anzahl der Stolpersteine im Landkreis steigt. Wünschenswert wäre es, wenn in jeder Gemeinde Stolpersteine liegen.