Zwölf Jahre lang hat Angela Merkel die „Ehe für alle“ blockiert. Auf den letzten Metern der Legislaturperiode ist sie umgefallen. Nun hat die SPD, gemeinsam mit den Grünen und Linken, das durchsetzt, was CDU und CSU in den Koalitionsverhandlungen blockiert haben: Damit jedes Paar, das sich liebt, heiraten kann und das volle Adoptionsrecht erhält.

Auch im Landkreis Diepholz gibt es über 250 eingetragene Lebenspartnerschaften und viele gleichgeschlechtliche Paare mehr, denen nun der Weg bereitet ist, heiraten zu können. „Das ist eine großartige Entscheidung für viele Menschen in Deutschland und in der Region, ich bin froh, dass die rot-rot-grüne Mehrheit zum Ende der Legislaturperiode noch genutzt wurde“, bekräftigt Juso-Unterbezirksvorsitzender Jonathan Kolschen.

„In einer Umfrage für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes stimmten im Januar 2017 rund 83 % der Aussage zu, dass gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt werden sollten. 76 % sprachen sich sogar explizit für das Adoptionsrecht aus“, berichtet Juso-Unterbezirksvorstandsmitglied Ronja Laemmerhirt.

Die Öffnung der Ehe ist seit 2011 Beschlusslage der SPD. Mit dem Bundestagsbeschluss hat die SPD ein weiteres Wahlversprechen aus dem Regierungsprogramm 2013 eingelöst. Stellvertretende Juso-Unterbezirksvorsitzende Jana Thaler meint: „Schon lange ist die sogenannte ‚Ehe für alle‘ in Deutschland überfällig. Viele andere europäische Länder haben diese bereits vor Jahren anerkannt. Ich bin sehr froh darüber, dass wir es endlich geschafft haben diese Diskriminierung auszuräumen und somit den Menschen hierzulande das lang verwehrte Recht zu heiraten zusprechen können.“

Der Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig aus Wahlkreis Diepholz-Nienburg I hat in der namentlichen Abstimmung gegen die Öffnung der Ehe gestimmt. Dazu Jonathan Kolschen: „Herr Knoerig ist ein ewig gestriger Politiker, er hat die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt und möchte hunderttausenden Menschen in Deutschland nicht die gleichen Rechte zugestehen, das ist skandalös! Nachdem er schon vor fünf Jahren, am 28. Juni 2012, gegen das Recht auf Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare gestimmt hatte, hat er auch nun wieder mit der Mehrheit der CDU/CSU-Fraktion gegen die Öffnung gestimmt. Damit stellt sich Herr Knoerig gegen die große Mehrheit der Bevölkerung, die sich diese Gesetzesänderung gewünscht hat.“